Kunststoff.

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Einsatz von Recyclingmaterial steigern.

Das Material, das wir verarbeiten, ist in Verruf gekommen: In Gesellschaft und Politik wird aktuell die Herstellung, Verarbeitung, Verwendung und Entsorgung von Kunststoff höchst kontrovers diskutiert. Ein Auslöser waren zu Recht aufrüttelnde Bilder von Plastikmüllteppichen in den Weltmeeren, erschreckende Berichte und Untersuchungen über Mikroplastikpartikel in Menschen und Umwelt sowie über höchst kritikwürdige Entsorgungswege für Kunststoffabfälle.

Wir setzen dagegen: Kunststoff ist das nachhaltigste Material der Welt – wenn man richtig damit umgeht. Dieses Material gibt seit über 100 Jahren innovative Antworten auf zukunftsweisende Aufgabenstellungen und ist und bleibt damit der Werkstoff der Zukunft.

Verantwortlich mit Kunststoff umgehen heißt für uns: Wir minimieren durch innovative Produktenwicklung den Verbrauch und schonen so fossile Ressourcen – vor allem durch Rezyklateinsatz.

Recyclinganteil [%]

Werke 2018 Ziel 2020
Werk 1 71,9 75,0
Werk 2 13,7 10,0
Werk 3 2,2  /
Werke CP 100,0  /

 

Verwendung von Rezyklaten in der Produktion.

In der Verarbeitung von Rezyklaten können wir auf langjährige Erfahrungen verweisen. Seit über 40 Jahren fließen diese sogenannten Sekundärmaterialien in die Produktion unserer Division TEKU® mit ein. Bei TEKU® liegt der Anteil an Recyclingmaterial schon längst bei mehr als 80 %. Schwieriger ist der Rezyklateinsatz in der Produktion von hochkomplexen technischen Teilen in der Division K-TECH®: Dennoch konnten wir im Werk 2 mit einem Anteil von 13,7 % bereits 2018 das für 2020 formulierte Ziel von 10 % übertreffen.

Projekte wie die neuen Pflanztöpfe aus Post-Consumer-Rezyklat (PCR) gehen einen wichtigen Schritt weiter: Denn dieses Rezyklat wird ausschließlich hergestellt aus Kunststoffabfällen, die das Duale System einsammelt (Gelber Sack, Gelbe Tonne). Der Pflanztopf in der Farbe Circular blue ist so gestaltet, dass er nach der Nutzung im Gelben Sack entsorgt und sein Material anschließend sortiert und wieder verarbeitet werden kann. Damit konnte Pöppelmann TEKU® erstmals mit einem Serienprodukt den Materialkreislauf auf derselben Wertschöpfungsstufe schließen – und sich branchenweit als Vorreiter positionieren. Im Rahmen der unternehmensweiten Initiative PÖPPELMANN blue® arbeiten die Entwicklerteams in allen vier Divisionen an Konzepten zur Schließung des Materialkreislaufs. Stichwort: Circular Economy. Dieses Ziel ist nur mit der Verwendung von Post-Consumer-Rezyklaten zu erreichen.

Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben und Kundenanforderungen können in der Division FAMAC® aktuell nur für wenige Produkte Sekundärkunststoffe verwendet werden. Unser Standpunkt: Zwar ist ein stärkerer Einsatz von PCR-Rezyklaten auch in Kosmetik- und Lebensmittelverpackungen sowohl politisch als auch gesellschaftlich gewollt, heute aber aufgrund regulatorischer Rahmenbedingungen größtenteils unmöglich. Hier sind aus unserer Sicht Politik und Behörden gefordert, um gemeinsam mit allen Branchenbeteiligten – und natürlich unter Beachtung der Anforderungen des Verbraucherschutzes – den PCR-Einsatz möglich zu machen.

Über unseren Werkstoff: Wir verwenden zur Herstellung unserer Fertigteile nahezu ausschließlich thermoplastische Kunststoffe. Diese lassen sich einfach aufbereiten und wiederverwerten. In den Werken 1 und 3 verwenden wir hauptsächlich die Massenkunststoffe Polypropylen, Polyethylen und Polystyrol. In Werk 2 kommen auch technische Kunststoffe, wie Polyamide, Polyacetale, Polycarbonat, Polyester und thermoplastische Elastomere zum Einsatz. Unsere Produktionsabfälle werden sortenrein getrennt und, sofern möglich, nach Aufbereitung zu neuen Produkten verarbeitet.

Unser Materialmanagement bringt kontinuierlich Prozesse auf den Weg, um die Effizienz zu verbessern. Dazu gehören neben einer fortlaufenden Steigerung der Einsatzquote für Rezyklate vor allem auch die Reduzierung der Wanddicken bei Fertigteilen, die direkte Rückführung von Materialresten an der Produktionsmaschine sowie die Begrenzung der Typenvielfalt der verwendeten Kunststoffe. Zudem erschließen wir uns immer wieder neue Rohstoffquellen, indem wir uns technologisch weiterentwickeln. Ein Beispiel: Heute können wir in unserer Produktion recyceltes Polystyrol-Material aus entsorgten Kühlschränken verarbeiten, was vor zehn Jahren nicht möglich gewesen wäre.

Um den Einsatz von Rezyklaten in unserer Produktion zu steigern, sind wir stetig gefordert, neue Materialströme zu erschließen. Eine Aufgabe, die auch technologische Herausforderungen beinhaltet. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist die detaillierte Marktkenntnis und damit auch die enge Zusammenarbeit zwischen den Arbeitsbereichen Technik, Produktion und Einkauf.

Dies ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass durch die gestiegene Nachfrage nach Rezyklaten Post-Industrial-Rezyklate immer knapper werden. Wir stellen uns auch im Rahmen der Initiative PÖPPELMANN blue® der Herausforderung, unseren Qualitätsanspruch mit dem weitaus schwieriger zu verarbeitenden PCR-Rezyklaten zu erfüllen. Dies ist auch ein Beispiel dafür, dass die Forderung nach wirtschaftlicher Nachhaltigkeit ökologische Lösungen vorantreibt.

Mehr im GRI-Bericht:

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